Sehenswürdigkeiten

 

 

Die Altthymer Dorfkirche

Alte Backsteinkirche

Die beschauliche Backsteinkirche mit dem auffälligen Westturm wurde 1872 erbaut. Als sogenannte Dreigliederungskirche besteht sie aus der halbrunden Altarnische (Apsis), dem Mittelschiff und dem gotischen Turm mit Uhr- und Glockenboden.

Das kleine Gotteshaus im Neubyzantinischen Baustil errichtete der Strelitzer Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel nach der von ihm gebauten Fürstenberger Stadtkirche (1845 - 1848). 

Nachdem der schlanke Kirchturm bereits ein neues Schieferdach bekommen hat und fleißige Kirchfreunde den Glockenstuhl, das Treppenportal, den Taufstein sowie das Altarkreuz restauriert haben, soll demnächst  das geschädigte Mauerwerk des Mittelschiffes vor dem weiteren Zerfall geschützt werden. 1945 durchschlug eine einzige russische Granate das Kirchendach und leitete den unaufhaltsamen Verfall des Hauptraumes ein.

Der Gottesdienst findet in einem kleinen Raum neben dem Turm statt.

Die unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche ist kommunales Eigentum.

 

 

 

 Das Waldschlösschen „Dahmshöhe“Schloß Dahmshöhe

Im Ortsteil Dahmshöhe erwartet auf einem beschaulichen Hügel inmitten des Naturschutzgebietes „Thymensee“ das "Haus Dahmshöhe" (Waldschlößchen) mit einladender Fassade und bewegter Historie interessierte Besucher.

Das kleine Schloß wurde auf dem Waldbesitz des einstigen Gutes der Familie Dahms errichtet.

Nach häufigem Besitzerwechsel erwarb der jüdische Bankier aus Berlin, Siegfried Biber, 1930 das damalige kleine Gut als Bankschuld und investierte sehr viel Geld, um sein Anwesen zu einem außergewöhnlichen Familiensitz zu gestalten.

So ließ er u. a. das hübsche Waldschloß (zweistöckiges Bauwerk mit kleinen Burgtürmen) bauen und auf dem Grundstück einen großen Park anlegen. Hinzu kam ein prächtiger botanischer Garten mit kleinem Tropenhaus. Dieser Tradition folgend steht das kleine Schlößchen förmlich in einen Meer von Rhododendronbüschen.

1938 bemächtigten sich Nazisympathisanten des jüdischen Grundbesitzes. Alsbald  mussten Häftlinge des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück u. a. ein Barackenlager für die Reiterabteilung der Waffen-SS auf dem Gutshof bauen.

In den Holzbaracken fanden nach 1945 kranke Häftlinge aus dem befreiten KZ - Ravensbrück und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, die eigentlich per Bahn nach Fürstenberg an der Oder geleitet werden sollten, ein notdürftiges Obdach.

Das märchenhaft anmutende Schloß, welches von 1947 bis 1990 als Kinderkurheim einen ausgezeichneten Ruf besaß, beherbergt heute die Bildungs- und Begegnungsstätte des Landesverbandes der Lebenshilfe Brandenburg e. V.. Als offenes Haus der Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung geführt, können diese im Schloß eine betreute sowie abwechslungsreiche "Zeit des Wohlfühlens" verbringen.

 

Der Mühlenhof

Am Ende des Dorfes in Richtung Godendorfer Papiermühle befand sich einst (ab 1872) beiderseits von Mühlenbrücke und Mühlenfließ das Gut Mühlenhof. Dieser hatte einflußreiche Persönlichkeiten aus Preußen und Mecklenburg als Gutsbesitzer.

So gehörte ab 1907 dem Rittmeister a. D. Georg von Yorry, der zuvor Kammerherr beim Großherzog von Mecklenburg-Strelitz Georg Adolph Friedrich V. war, das Mühlengut.
Nach ihm erwarb 1911 der kaisertreue Graf Arthur von Bernstorff, ein Hauptmann aus Berlin, das große Anwesen. Sehenswert und historisch interessant ist das vom Grafen erbaute Haus „Schloß Mühlenhof".

Es war für damalige Verhältnisse modern ausgestattet und hatte fließendes Wasser, Fernsprecher und Strom. Selbst ein Hausdiener im Livree (Bedientenkleidung) war stets zur Stelle. Bei der Gattin des adligen Offiziers handelte es sich immerhin um eine Tochter des bekannten Berliner Schokoladenfabrikanten "Stollwerk". 

Mühlenhof

Hauptsächlich nutzte der Hauptmann das Gut zur Jagd. Hierbei kam es 1919 zu einem tragischen Unglück, bei dem der Sohn des Grafen Bernstorff ums Leben kam.
Beim Handhaben der eigenen Flinte hatte sich ein tödlicher Schuß gelöst. Erst im Jahre 1952 durften die sterblichen Überreste des Sohnes in das Erbbegräbnis Potsdam überführt werden.

Der Zeitungsverleger Carl Maetschke kaufte 1935 den Mühlenhof. Nach seinem Tode im März 1945 wurde das Gut unter Zwangsverwaltung gestellt und Bodenreformland.

Als Kinderkurheim beherbergte das Gutshaus von 1946 bis 1964/65 hungrige und verwaiste Berliner Mädchen und Jungen.
Danach wurde das Herrenhaus bis 1990 als Tagungs- und Feriendomizil für Journalisten des ADN (Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst) Berlin genutzt.

Die Medienleute der staatlichen Nachrichtenagentur genossen hier fernab von Berlin die ländliche Ruhe und prachtvolle Landschaft, in der sie zeitweise von Streß sowie linientreuer Berichterstattung „frei gestellt“ waren.

Während des gesamten Jahres waren die Mehrbettzimmer mit Toilette auf dem Flur und Duschen im Keller ausgebucht. Belegten in den Sommermonaten vorwiegend Journalistenfamilien mit Kindern (100,- DDR-Mark pro Person mit Vollpension für ca. 14 Tage) die 50 Urlauberbetten, so standen diese im Frühjahr und Herbst vorwiegend für prophylaktische Kuren inklusive täglichen Frühsportes bereit.
Ferner verlebten hier jährlich in Zelten und einer Baracke ( Eigenanteil 10,- DDR-Mark je Kind) in 3 Durchgängen Berliner Schüler herrliche Sommerferienwochen. So daß die 10 Beschäftigten ständig rund um die Uhr zu tun hatten.

Stets willkommene Gäste nicht nur bei Bier und Tanz waren auch die Altthymer Einwohner.. Mit der politischen Wende kam das Aus für die zum Mittelpunkt des Dorfes gewordene Einrichtung.

Heute bemüht sich ein neuer Besitzer um den Erhalt des traditionsreichen Hauses und richtet behutsam die Räumlichkeiten u. a. zu gediegenen Aufenthalts-, Eß- und Schlafzimmern für passionierte Naturanhänger her. Zu den Angeboten gehören naturkundliche Wanderungen, Veranstaltungen über naturverbundene Lebensführung, Unterweisungen in Biokostzubereitung u. v. m..